21.06.2018, Start Landkulturboten

Pilotprojekt in Synagoge Vöhl startet – Zwei Sponsoren werden noch gesucht

Sechs Jugendliche machen Ferienjob als "Landkulturboten"

 

Sind die ersten „Landkulturboten“: (von links) Vanessa Herzen, Henriette Hennig, Sanja Mohnen, Malte Spreckelsen und Silas Klöcker. Sechster im Bund ist Ronny Regel, der derzeit im Urlaub ist. 

Vöhl. Ein Pilotprojekt startet der Förderkreis der Synagoge Vöhl in den Sommerferien. Sechs (ehemalige) Schüler aus der Gemeinde werden jeweils zwei Wochen als „Landkulturboten“ in dem früheren jüdischen Gotteshaus arbeiten und Besuchern die Geschichte näher bringen sowie in sozialen Netzwerken für einen Besuch der Synagoge werben.

 

17 Seiten lang ist das Dossier, das die Schüler bereits bekommen haben und das die Grundlage für ihre Arbeit in den kommenden Wochen bildet. Darin enthalten: alles Wichtige rund um die Geschichte der Synagoge und der Vöhler Juden sowie die Arbeit des Fördervereins.

Je zwei Wochen lang – von 25. Juni bis 3. August – werden immer zwei Schüler montags bis freitags von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr als Ansprechpartner für Besucher der Synagoge bereitstehen, sie führen und informieren. In der besucherfreien Zeit erarbeitet jeder von ihnen noch ein gesondertes Projekt.

Die Ziele: Die jungen Menschen sollen für die kulturelle und historisch-politische Arbeit des Fördervereins werben, sagte Karl-Heinz Stadtler, Vorsitzender des Vereins, zum Auftakt. Und: „Wir wollen Besuchern Angebote machen, die über das Übliche hinaus gehen.“ Das soll auch die touristische Attraktivität der Edersee-Region verbessern und nicht zuletzt den emotionalen Bezug der Jugend zur Heimat stärken.
 

Zehn Bewerbungen

Umsonst sollen die sechs Jugendlichen die Arbeit nicht machen. Jeder von ihnen wird 800 Euro bekommen. Der Förderkreis sucht, um diese Finanzierung zu sichern, noch Sponsoren. Für vier junge Menschen gibt es bereits Unterstützer: Neben der Waldeckischen Landeszeitung sind auch Energie Waldeck-Frankenberg, die Gemeinde Vöhl und das Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg dabei. 1600 Euro fehlen nun noch, doch auch wenn sich keine weiteren Sponsoren finden – „das Geld bekommen die Jugendlichen in jedem Fall“, so Stadler.

Aus zehn Bewerbungen hat der Vorstand des Fördervereins die sechs Kandidaten ausgewählt. „Landkulturboten“ sind jetzt Henriette Hennig, 16 Jahre alt, aus Obernburg/Hof Lauterbach. Sie hat gerade die Ederseeschule Herzhausen abgeschlossen; Sanja Mohnen aus Asel. Die 16-Jährige hat ebenfalls gerade die Ederseeschule verlassen; die 17-jährige Vanessa Herzen aus Dorfitter ist Schülerin der Alten Landesschule in Korbach; Silas Klöcker, 17 Jahre alt und aus Marienhagen, ist ebenfalls Schüler der ALS, so wie auch Malte Spreckelsen. Der 17-Jährige kommt aus Vöhl. Letzter im Bunde ist der 15-jährige Ronny Regel aus Herzhausen, der ebenfalls gerade die Ederseeschule absolviert hat.

Dass das Projekt eine besondere Bedeutung habe, sagte Bürgermeister Matthias Stappert. „Für euch wird das eine Zeitreise“, sagte er den Jugendlichen. Vom Angebot des Förderkreises profitiere die gesamte Gemeinde.

Info und Kontakt: Wer als Sponsor das Pilotprojekt „Landkulturboten“ unterstützen möchte, meldet sich bei Vorsitzendem Karl-Heinz Stadtler, Tel. 05635 / 1491. Weitere Infos auch auf der Internetseite des Fördervereins.

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