Archiv der Veranstaltungen 2006


Sonntag, 4.2.2006
Ev.-luth. Kirchengemeinde Vöhl Asel - Marienhagen - Vöhl 
"Lebe du für mich!" Leseabend zum 100. Geburtstag Dietrich Bonhoeffers 
Synagoge Vöhl

März 2006
6. ordentliche Jahres-Mitgliederversammlung

Sonntag, 12.3.2006
Die Rothschilds und ihre Bedeutung für Vöhl
Vortrag von 
Karl-Heinz Stadtler

Musiker
Freitag, 17.3.2006
32. Synagogenkonzert
M
usik zum 100. Geburtstag von Dietrich Bonhoeffer:

Siegfried Fietz: "Von guten Mächten wunderbar geborgen"
Gemeinsame Veranstaltung der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Vöhl,
des Gemeinschaftswerks der Ev.-Luth. Gebetsgemeinschaften e.V. Asel
und des Förderkreis "Synagoge in Vöhl" e.V.: (Eintritt: 8 €)


Sänger
Sonntag, 26.3.2006
33. Synagogenkonzert
der Chor A TEMPO
aus Kassel singt Lieder der Welt

Die 40 SängerInnen zwischen 40 und 65 Jahren singen Chorsätze
aus verschiedenen musikalischen Kulturen in der Originalsprache.
(Eintritt frei, Spenden erbeten)

Sonntag, 9.4.2006
Christlich-Jüdischer Dialog: Pessach und Ostern
Mit Pfarrer Günter Maier, Barbara Küpfer und evtl. weiteren Gesprächspartnern

Musiker
Samstag, 13.5.2006
34. Synagogenkonzert
Colalaila Classic mit der "Queen of Klezmer" Irith Gabriely
(Eintritt: 10 €)

Sonntag, 14.5.2006
Die jüdische Familie Andorn aus Gemünden

Vortrag von Karl-Hermann Völker

Sonntag, 11.6.2006
Jüdische Gottesdienste. Ein Überblick über die Liturgie
Vortrag von Astrid Rau

Sonntag, 9.7.2006
Spaziergang durch das "jüdische Vöhl"
Leitung: Karl-Heinz Stadtler
(Treffpunkt an der Synagoge)

Sonntag, 16.7.2006
Die jüdische Schule in Vöhl
Vortrag von Karl-Heinz Stadtler



Musiker
Mittwoch, 19.7.2006
35. Synagogenkonzert (im Rahmen des Nordhessischen Kultursommers)
Liquid Soul - Musik aus Luft und Wasser (Eintritt)

Sonntag, 23.7.2006
Die jüdischen Frauenbäder in Vöhl Vortrag von Karl-Heinz Stadtler

Sonntag, 30.7.2006
Womit die Vöhler Juden ihr Geld verdienten
Vortrag von Karl-Heinz Stadtler

Sonntag, 6.8.2006
Spaziergang durch das "jüdische Vöhl"
Leitung: Karl-Heinz Stadtler(Treffpunkt an der Synagoge)

Sonntag, 13.8.2006
Der Jüdische Friedhof in Vöhl
Vortrag von Karl-Heinz StadtlerTreffpunkt: Friedhof in der Herzingsgrube

Musiker
Samstag, 9.9.2006
36. Synagogenkonzert (im Rahmen der Reihe "Hör-Mal im Denkmal";
gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und
die Sparkasse Waldeck-Frankenberg)
Ensemble Noisten (Eintritt: 10 €)

Sonntag, 10.9.2006
Tag des offenen Denkmals
besonderes Programm wird rechtzeitig bekannt gegeben; u.a.

11.30 Uhr und 14 Uhr: Spaziergänge durch das jüdische Vöhl"

Sänger
Samstag, 7.10.2006
37. Synagogenkonzert
StimmZoo – A-Capella-Gesang aus Marburg (Eintritt: 8 €)

Kerzen auf Synagogenboden
Donnerstag, 9.11.2002
Andacht und Gedenkfeier zur Progromnacht

Plakat
de:Hans Poelzig, Golem 1920 Poster, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Samstag. 11.11.2006
38. Synagogenkonzert
Der Golem
Drei Künstler haben die Vöhler Synagoge für die „Welturaufführung“ eines ehrgeizigen
Projekts ausgewählt: eine Multi-Media-Performance der ganz besonderen Art,
eine noch nie da gewesene Collage aus Film, Livemusik und Lesung.
Der Stummfilm wird live begleitet von Pierre Pouget (Komposition, Gitarre, Klangkulissen),
Gabriela Kaufmann (Klezmerklarinette) und Alexander May (Lesung).
Die DVD ist erhältlich bei Transit-Film

Fortsetzung Im Mittelpunkt steht Paul Wegeners Meisterwerk des deutschen expressionistischen Kinos DER GOLEM, gedreht 1920. Der Film spielt im 16. Jahrhundert in Prag. Rabbi Löw, der geistliche Führer der jüdischen Gemeinschaft in Prag, haucht einer Lehmstatue Leben ein. Der Koloss rettet dem Kaiser das Leben, worauf dieser ein Dekret widerruft, das die Vertreibung der Juden aus Prag verordnet hatte. Als sich der Golem in Folge einer verhängnisvollen Konstellation der Gestirne gegen seinen Schöpfer auflehnt, bricht ein kleines Mädchen seine Lebenskraft.
Musiker
Gabriela Kaufmann, Pierre
Pouget
© Dr. Lothar Jahn
Redner
Alexander May in der
Synagoge Vöhl; 11.11.2006
© Dr. Lothar Jahn

 Pierre Pouget lebt von seinem Instrument und für es. Aufgewachsen als Spross einer Pariser Künstlerfamilie begann er im Alter von sieben Jahren Gitarrenunterricht zu nehmen. An der Pariser Musikhochschule, an der auch einmal Claude Debussy, Erik Satie und Quincy Jones eingeschrieben waren, studierte Pouget bei Alexandre Lagoya Komposition, Kontrapunkt und klassische Gitarre. Er arbeitete als Komponist in Bremen mit dem Regisseur George Tabori zusammen und schrieb er Musiken für das Tanztheater von Pina Bausch in Wuppertal, für das Kabarett Die Wühlmäuse in Berlin. Mit eigenen Solo-Programmen trat er in diversen Clubs und Kleinkunstbühnen auf. Der Gitarrenakrobat beherrscht mühelos die Kunst der Saitensprünge zwischen allen Stilen. Von französischem Cancan bis zu Balkan, von Barock bis Rock, von Raga bis Ragtime macht seine sechssaitige Partnerin alles mit: Pouget setzt Gitarre und Effektgeräte auf vielfältigste Art und Weise ein, spielt das Instrument mit dem Geigenbogen an, trommelt beidhändig auf den Saiten, variiert die Rhythmen, steigert sie und streichelt die Saiten, bis die Gitarre schnurrt wie ein zufriedener Kater. Auch auf die konventionelle Handhabung als Begleitinstrument verzichtet er nicht.

Gabriela Kaufmann ist Preisträgerin des Internationalen Kammermusikwettbewerbs in Privas (Frankreich). Nach ihrer Ausbildung bei Professor Hans Deinzer, Hannover hat sie lange Jahre bei Giora Feidman studiert. Zahlreiche Radio-, Rundfunk- und CD-Aufnahmen sowie ihre Mitwirkung bei „l'Art pour l'Art“, dem „Ensemble 13“ haben sie als außergewöhnliche Interpretin klassischer, romantischer und besonders neuer Musik bekannt gemacht und mit Musikern wie Hans Werner Henze und Karlheinz Stockhausen zusammen arbeiten lassen. Den Liebhabern von Klezmer-Musik ist sie als Klarinettistin der Gruppe „Klezmers Techter“ ein Begriff.

Parallel zu dieser spannungsvollen Mischung aus speziell für diese Performance komponiertem Soundtrack und traditioneller jiddischer Musik wird Alexander May aus dem Buch „Golem“ von Gustav Meyrink lesen, einem Klassiker der phantastischen Literatur. May wurde an der Düsseldorfer Schauspielschule noch unter Gustaf Gründgens ausgebildet. Sein Theaterweg führte ihn über die Münchener Kammerspiele, an denen er als Dramaturg tätig war, als Intendant und Geschäftsführer ans Niedersächsische Staatsschauspiel nach Hannover. Hier wurde sein langjähriges Wirken 1993 mit dem Niedersächsischen Kunstpreis belohnt. May spielte auch immer wieder in anspruchsvollen Filmproduktionen mit. Als "Opas Kino" im Sterben lag, war er in Vojtech Jasnys "Ansichten eines Clowns" zu sehen, für seine Darstellung in der "Tätowierung" von Johannes Schaaf, erhielt er 1968 den Bundesfilmpreis. Eine Produktion jüngeren Datum ist "Viehjud Levi" von Didi Danquart. Sein Gesicht ist dem breiten Publikum aus TV-Produktionen wie "Zweite Heimat" von Edgar Reitz oder der TV-Serie "Freunde fürs Leben“ bekannt.
3 Darsteller auf Bühne
Alexander May, Pierre Pouget, Gabriela Kaufmann © Walter Schauderna
Musiker
Gabriela Kaufmann und Pierre Pouget © Walter Schauderna

Der Golem

Die Handlung von Paul Wegeners berühmtem Stummfilm von 1920 "Der Golem : Wie er in die Welt kam“ spielt im mittelalterlichen Ghetto von Prag und am Hof des Kaisers. Sie erzählt die Geschichte vom Hohen Rabbi Löw, der in der Stunde höchster Bedrängnis aus einem Klumpen Lehm ein mit übernatuerlichen Kräften ausgestattetes Wesen mit Namen `Golem` schafft und so die Juden vor der Vertreibung rettet. Gleichzeitig beschwört er aber auch ihren drohenden Untergang herauf, als er es versäumt, den lebensspendenden Namen wieder zu entfernen, und sein Geschöpf zum rasenden Vernichtungswerkzeug wird. Die Entstehung des Lebens als das grösste, bis heute unentschlüsselte, aller Wunder taucht als magische Vorstellung in den Überlieferungen vieler Kulturen und zu allen Zeiten auf. Der Kern des jüdischen Mythos vom Golem geht bis auf die Bibel zurück, wo es in den Psalmen heisst “Deine Augen sahen meinen Golem...“. Nach talmudischer Auslegung soll Adam diese Worte zu Gott gesprochen haben, und mit `Golem` ist der Zustand des Menschen gemeint, bevor er eine Seele hat.
Projektion in Synagoge
bei den Proben © Walter Schauderna
Projektion in Synagoge
bei den Proben © Walter Schauderna

Die Geschichte vom Golem hat sich durch die Jahrhunderte verändert und erweitert. Sie war ursprünglich Ausgangspunkt religiöser Diskussionen über den Weg des Menschen zu Gott, seine Vervollkommnung und seine Hybris, diente späteren Jahrhunderten zur Verklärung grosser Rabbis, denen das Vollbringen des magischen Aktes zugeschrieben wurde - wie eben jenem Rabbi Löw von Prag, der tatsächlich Umgang mit Kaiser Rudolf II. gehabt hat und ihn durch die Erfindung der “Laterna Magica“ verblüfft haben soll, und war schliesslich immer wieder eine Metapher des Überlebenswillens in Zeiten der Verfolgung.
Projektion in Synagoge
im Film: Paul Wegener, Darsteller des Golem und Regie © Walter Schauderna

Immer aber hat der Golem die Künstler - jüdische und nicht- jüdische - fasziniert, die sich sowohl im Geheimnis des schöpferischen Aktes als auch in der ihm innewohnenden zerstörerischen Potenz gespiegelt sahen. Vor allem die Dichter konnten der phantastischen Mischung aus Mystik, Horror und Science-Fiction ebenso wenig widerstehen wie der grundlegenden Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnis.
Projektion in Synagoge
Film - Schlusseinstellung © Walter Schauderna

Wegeners filmische Adaption bezieht seine Inspiration aus vielen Quellen und setzt die Ambivalenz des Stoffs in eine konsequente - formale wie inhaltliche - Zwei-Welten-Struktur um. Hans Poelzigs berühmte Judenstadt mit ihrer rhythmischen Architektur aus spitz zulaufenden Vertikalen und schwingenden Ellipsen wird kombiniert mit weich verschwimmenden oder dramatisch ausgeleuchteten Stimmungsbildern. Die Schnitt-Technik setzt die jüdische Welt hinter den engen Mauern des Ghettos mit ihren magischen Geheimnissen und ihrer tiefen Spiritualität, aber auch dem Taumel der robusten Komik der Volksszene, gegen die weite Landschaft jenseits der Tore, den zierlichen Prunk und die weitläufige Oberflächlichkeit des Kaiserhofes.

Heute gilt der “Golem“ als Meisterwerk des deutschen Expressionismus !


Große  stehende Menschengruppe in Synagoge
Sonntag, 12.11.2006
Feierstunde anlässlich der Fertigstellung des Sakralraums
Ansprachen und Grußworte:
1. Vorsitzender des Förderkreis "Synagoge in Vöhl" e.V. Kurt-Willi Julius

Architekt Claus Hömberg
Bürgermeister der Großgemeinde Vöhl Harald Plünnecke 
Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Waldeck Frankenberg Peter Niederstraßer

Fortsetzung Redner mit brennender Menora
Kurt-Willi Julius, 1. Vorsitzender des Förderkreis "Synagoge Vöhl"
© Walter Schauderna

Redner
Architekt Claus Hömberg
© Walter Schauderna
Redner
Bürgermeister Großgemeinde Vöhl Harald Plünnecke
© Walter Schauderna
Redner mit Zuhörer
Landkreis Waldeck- Frankenberg Peter Niederstraßer
© Walter Schauderna
Männerchor vor Publikum
Chorgemeinschaft Vöhl/Basdorf
© Walter Schauderna
Frauenchor
Der Vöhler Kirchenchor
© Walter Schauderna


Musiker
Samstag, 9.12.2006
39. Synagogenkonzert
Schubertiade