Jüdischer Friedhof 24.05.2006 © Kurt-Willi Julius
12 Gernshäuser Weg - Jüdischer Friedhof
Wäre es nach dem Kasseler Regierungspräsidenten gegangen, gäbe es den jüdischen Friedhof überhaupt nicht mehr. Im Juni 1940 erließ der RP eine Verfügung, alle jüdischen Friedhöfe zu schließen und der „Deutschen Wirtschaft zuzuführen". Der Friedhof wurde nicht der deutschen Wirtschaft zugeführt. Er wurde wie die anderen jüdischen Kulturstätten jedoch von unbekannter Seite verwüstet. Eine der ersten Anordnungen der neuen Machthaber, die amerikanische Armee marschierte am 28. April 1945 in Frankenberg ein, wurde durch den damaligen Ausscheller, Herrn Kornemann, den Frankenberger Bürgern bekanntgegeben. Laut Zeitzeugen Wolfgang Ochse, der sinngemäße Wortlaut: „Die amerikanische Militärregierung befiehlt allen Mitgliedern der ehemaligen Nazi-Organisationen, sich mit Werkzeug am Pfingst-Sonntag beim jüdischen Friedhof einzufinden." Ca. 10% dieser Mitglieder befolgten den Befehl, befreiten den zugewachsenen Friedhof vom Unkraut und richteten die umgeworfenen Grabsteine wieder auf. Das Nichterscheinen der anderen 90% hatte für diese keine Konsequenzen zur Folge.
In der Nacht vom 6. auf den 7. November 1982, wurde der jüdische Friedhof zum zweiten Mal seit seinem Bestehen geschändet. Auch dieses Mal sind die Täter anonym geblieben. Am Morgen des 7. November, d.h. kurz vor dem 35. Jahrestag der Pogromnacht, prangten auf etlichen Grabsteinen Hakenkreuze, waren auf anderen Parolen, wie: „Wir wollen Gas, Wir wollen Zyklon B ..." aufgesprüht.
Weiterführende Literatur:
Jüdisches Leben in Frankenberg
Geschichte der Gemeinde und ihrer Familien.
Mit Beiträgen über die Juden in Geismar und Röddenau
sowie einer Dokumentation des jüdischen Friedhofs.
ISBN-13 : 978-3981383737; Thiele & Schwarz; 2011
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