Vöhl – Ei­nen be­son­de­ren mu­si­ka­li­schen Le­cker­bis­sen ha­ben Mu­sik­lieb­ha­ber am Mitt­woch­abend in der Vöh­ler Syn­ago­ge ser­viert be­kom­men. Prä­sen­tiert von der Deutsch-Fin­ni­schen Ge­sell­schaft läu­te­te das fin­ni­sche En­sem­ble „Narink­ka“ die Kon­zert­sai­son ein.

Kom­po­nist Sam­po Las­si­la (Kon­tra­bass), Mark­ku Le­pi­stö (Ak­kor­de­on), Jan­ne Tuo­mi (Per­kus­si­on) und Alexo Trygg (Vio­la) be­geis­ter­ten das Pu­bli­kum mit ih­rer spe­zi­el­len In­ter­pre­ta­ti­on der tra­di­tio­nel­len jü­di­schen In­stru­men­tal­mu­sik, die sie als „Suo­mik­lez­mer“ be­zeich­nen. Man konn­te sich da­von über­zeu­gen, dass der Tan­go der Blues der Fin­nen ist, denn des­sen Klän­ge ka­men mit me­lan­cho­li­scher Lei­den­schaft da­her. Mit ei­nem mit­rei­ßen­den Stück über Bu­ko­wi­na zeig­te das Quar­tett sei­nen Sup­port für die Ukrai­ne.

Die kon­ge­nia­len Mu­si­ker ent­führ­ten das Pu­bli­kum in die dunk­len Wäl­der im Os­ten Hel­sin­kis. Sie web­ten ei­nen zau­ber­haf­ten Klang­tep­pich. Sam­po Las­si­la ent­lock­te sei­nem Kon­tra­bass Wind­ge­räu­sche. Mark­ku Le­pi­stö ahm­te mit sei­nem Ak­kor­de­on Vo­gel­ge­zwit­scher nach. Zart zup­fend er­zeug­te Alexo Trygg Was­ser­trop­fen auf sei­ner Vio­la, wäh­rend Per­kus­sio­nist Jan­ne Tuo­mi auf sei­nem Be­cken mit Jazz­be­sen das Rau­schen von Blät­tern imi­tier­te. Bei der Win­ter­sze­ne auf dem Wi­kin­ger­hü­gel ver­zau­ber­te er zu­dem mit dem Klang ver­schie­de­ner Glöck­chen.

Die Ei­gen­kom­po­si­tio­nen aus dem Os­ten Hel­sin­kis, die „Suo­mik­lez­mer“, be­sta­chen durch ra­san­te Ton­art­wech­sel. Mal wa­ren sie mit­rei­ßend rhyth­misch, dann ge­mäch­lich und sanft oder gar ge­konnt schräg me­lo­di­ös. Bei ei­ner Tanz­sze­ne von der grö­ß­ten fin­ni­schen In­sel wipp­te so manch Zu­hö­rer mit den Fü­ßen. Mys­ti­sche Klän­ge und Ge­räu­sche gab es beim Stück über Finn­lands Na­tio­nal­park Ou­lan­ka zu Ge­hör.

Das Pu­bli­kum in der Vöh­ler Syn­ago­ge spar­te nicht mit Zwi­schen­ap­plaus und for­der­te sich am En­de mit don­nern­dem Ap­plaus noch ein ro­man­ti­sches Stück über ei­ne Lie­bes­sze­ne im Shop­ping Cen­ter ein.