Dienstag, 13. Juni 2023, Waldeckische Landeszeitung / Lokales
Schöne Isabella und ein guter Freund
Die „Harmonist:innen“ mit munteren Liedern in der Vöhler Synagoge
VON PETER FRITSCHI
Vöhl – Zwölf Lieder, allesamt bekannte Gassenhauer, bekamen die Besucherinnen und Besucher in Vöhl zu hören. Die „Harmonist:innen“ waren der Einladung des Förderkreises der Vöhler Synagoge gefolgt und begeisterten mit ihrem Repertoire die Zuhörer. Dazu gab es Kaffee, Tee und selbst gebackenen Kuchen.
Der Förderkreis-Vorsitzende Karl-Heinz Stadtler hatte das Programm zuvor mit folgenden Worten eröffnet: „Yvonne Schmidt-Volkwein, Anne Petrossow, Renate Walprecht und Bernd Geiersbach singen Lieder aus dem Repertoire der Comedian Harmonists, jener ‚Boygroup‘, die zwischen 1928 und 1935 mit ihrem A-cappella-Stil die Musikwelt in Deutschland revolutionierte.“
Zwei Jahrzehnte zuvor hatten in den USA „The Wiffenpoofs“ und „The Revelers“ diese Musikrichtung begründet, die weitgehend ohne Instrumente auskommt. 1935 war Schluss mit den Comedian Harmonists, weil einige der Mitglieder der Band Juden waren. A-Cappella-Gesang war schon oft in der Vöhler Synagoge zu hören. Vor allem die „Girls-Group“ Aquabella gastierte bereits häufig in Vöhl. 2007 waren die „Tailed Comedians“ in der Synagoge, die Originalstimmen aus dem Film „Comedian Harmonists“.
Im Förderkreis-Vorstand war man der Meinung, dass es nun wieder an der Zeit sei, „Schöne Isabella aus Kastilien“, „Veronika, der Lenz ist da“, „Ein Freund, ein guter Freund“ und „Wochenend' und Sonnenschein“ in der alten Vöhler Synagoge zu hören.
Eines der Schluss-Lieder, „Ich brech' die Herzen der stolzesten Frau'n“, wurde nicht nur von Heinz Rühmann 1938 gesungen, sondern auch vielfach gecovert, unter anderem von Dieter Hallervorden, Frank Zander und Udo Lindenberg.