Inspiration Buenos Aires
In das eigene Spiel versunken: Mulo Francel (l.) und D. D. Lowka von Quadro Nuevo entführten das Publikum auf eine musikalische Reise in die argentinischen Sommernächte. Foto: Kristin Heck
Von Kristin Heck
Vöhl. Wer Tango spielen will, muss ihn erlebt haben. Und wo gelänge dies besser als in Buenos Aires, dem Geburtsort des Tango Argentino. Schnell, pulsierend, laut, dies wollten die Mitglieder von Quadro Nuevo am eigenen Leib erfahren. 2014 machten sie sich auf den Weg in die argentinische Hauptstadt.
Dieses Wissen gaben sie am Samstagabend in der Synagoge Vöhl weiter. Zum dritten Mal spielten die Musiker vor ausverkauften Haus. Selbst die Bänke auf der Empore waren restlos belegt, als Quadro Nuevo, die in voller Besetzung derzeit eigentlich zu fünft sind, die ersten Klänge spielten.
Ein klassischer Tango mit vielen schnellen und rhythmischen Elementen – das schlagende Herz für eine Stadt, eine Frau, eine Leidenschaft. „Por Una Cabeza“ ist eines der bekanntesten Stücke der Tango-Legende Carlo Gardel und war auch in Filmen wie „Schindlers Liste“ und „Titanic“ zu hören. Das Stück wurde von Mulo Francel neu arrangiert und trägt nun auch die Handschrift des Quadro Nuevo.
Doch die Musiker interpretierten nicht nur Werke neu, sie schufen sie auch. Mit fantastischen Eigenkompositionen entführten sie das Publikum in die heißen argentinischen Sommernächte und auf die belebten Straßen von Buenos Aires.So widmete Bassist D.D. Lowka den Taxifahrern einen Titel. Der „Buenos Aires Taxi Drive“ lädt zu einer rasanten Fahrt durch die argentinische Metropole ein, während „Garcias Tango“ musikalisch einen Kriminalfilm einleiten könnte.
Mit einem Percussion-Solo auf seinem Kontrabass begeisterte Lowka restlos und sorgte auf den oberen Rängen für Standing Ovations und einen stürmischen Applaus im Parkett.
Insgesamt boten Mulo Francel (Saxofon, Klarinette), D.D. Lowka (Kontrabass, Percussion) , Andreas Hinterseher (Akkordeon, Vibrandoneon, Bandoneon), Evelyn Huber (Harfe, Salterio) und Chris Gall (Piano) ein unfassendes und abwechslungsreiches Programm über rund 90 Minuten.
Sie verpassten dem Tango einen neuen, modernen, vielleicht auch europäischen Anstrich, ohne ihm zu viel von seiner lateinamerikanischen Würze zu nehmen. Eine rundum gelungene Veranstaltung.