„Mit Musik geht alles besser“
Dresdner Salondamen nehmen Publikum in der Vöhler Synagoge mit auf eine musikalische Zeitreise
Vöhl. Gehüllt in glamouröse Kleider und mit extravaganten Hüten auf dem Kopf, haben „Die Dresdner Salon-Damen“ am Sonntagabend ihr Publikum in der vollbesetzten Vöhler Synagoge auf eine musikalische Zeitreise in die 20er-, 30er-, 40er- und 50er- Jahre entführt. Dabei wurde famos gesungen und musiziert, gekonnt gepfiffen und das Ganze mit Humor garniert.
Seit 20 Jahren reisen Karolina Petrova (Gesang), Franziska Graefe (Violine), Juliane Gilbert (Cello, Kontrabass), Silke Krause (Klavier, Akkordeon) und Cécile Pfeiff (Klarinette, Saxophon) schon gemeinsam von Bühne zu Bühne und haben festgestellt: „Mit Musik geht alles besser.“
Beim gleichnamigen Titel sprang der Funke zum Publikum sofort über. „Wir nehmen Sie heute mit auf eine musikalische Zeitreise zum Thema Liebe“, sagte Petrova. Dabei bekämen die Herren ordentlich ihr Fett weg, denn bei der Titelauswahl seien nicht die drei K's (Kinder, Küche, Kirche) vorrangig gewesen, sondern die drei K's „Kinder, Konzertsäle, Klamotten“. Die Künstlerinnen waren aber voll des Lobes für Karl-Heinz Stadtler (Vorsitzender Förderkreis Synagoge). Dieser war nachmittags nach Marburg gefahren, um die vergessenen Hüte der Salondamen abzuholen.
Wandelbare Stimme
Wunderbar sentimental war der Marlene-Dietrich-Klassiker „Wenn ich mir was wünschen dürfte“. Ganz aktuell war „Telefonitis“, jedoch verpackt in ein altes Gewand. Beim Schlager „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“, sang das Publikum lautstark mit. Petrova war mit ihrer wandelbaren Stimme ein Hörgenuss.
Beim Zigeunertanz brillierten Graefe auf der Violine, Gilbert auf dem Cello und Krause am Klavier. Kichern war zu hören, als Pfeiff davon sang, dass beim Konto ihres Liebsten „das Komma zu weit links“ steht. Mit dem Zarah-Leander-Chanson „Merci, mon ami“ wollten sich die Dresdner Salon-Damen verabschieden, doch das Publikum forderte mit Jubelrufen und donnerndem Applaus noch „Das gibt’s nur einmal“ und den Hildegard-Knef-Klassiker „Eins und eins, das macht zwei“ ein. (nz)