Vöhl – Zum dritten Jüdisch-christlichen Dialog laden der Vöhler Pfarrer Jan Friedrich Eisenberg und Karl-Heinz Stadtler vom Förderkreis der Vöhler Synagoge am Donnerstag, 23. September, ein. Beginn ist um 18 Uhr.

In den Dialog treten zwei ausgewiesene Fachleute: Pfarrer Dr. Manuel Goldmann aus Großkrotzenburg habe sich schon in seiner Doktorarbeit mit dem Alten Testament beschäftigt, berichtet Pfarrer Eisenberg. Er sei auch Beauftragter der Landeskirche für den Jüdisch-christlichen Dialog. Bis vor zwei Jahren leitete er das Studienseminar der Landeskirche in Hofgeismar, in dem auch angehende Pfarrer ausgebildet werden. „Er ist sehr kompetent“, sagt Eisenberg,

Für die jüdische Seite diskutiert Christopher Willing, der die reformierte Gemeinde in Felsberg begründet hat und Vorsitzender des Vereins zur Rettung der Synagoge in der Stadt ist. „Es wird ein sehr lebhaftes Gespräch“, sagt Stadtler voraus. Die Besucher können Fragen stellen und mitdiskutieren. Unter dem Titel „Versöhnung feiern“ geht es um einen Vergleich des jüdischen Festes Jom Kippur mit der christlichen Buße und dem Sakrament des Abendmahls. Jom Kippur, der „Versöhnungstag“, ist der höchste jüdische Feiertag – er wurde vorige Woche überschattet von Attentatsplänen auf eine Synagoge in Hagen.

Bislang gab es zwei Jüdisch-christliche Dialoge. Am 31. März ging es um den Vergleich zwischen Ostern und Pessach, an dem die Juden die Befreiung des jüdischen Volkes aus der Sklaverei in Ägypten feiern. Ende Mai folgte der Dialog über Pfingsten und Schawuot, das jüdische Wochenfest, das ein Erntedankfest ist, aber auch an den erneuten Empfang der zehn Gebote erinnert.

Wegen der Corona-Pandemie konnten beide Dialoge nur in der Form eines Zoom-Meeting übers Internet stattfinden. „Ich freue mich, dass wir uns jetzt live sehen“, sagt Pfarrer Eisenberg. „Ich erhoffe mir, dass wir ganz anders ins Gespräch kommen.“

Eigentlich sollte der Dialog in der Kirche stattfinden, „Wegen Corona gehen wir raus, wenn es das Wetter zulässt“, kündigt der Pfarrer an: in den Garten der Synagoge und in den Garten des einst von einer jüdischen Familie bewohnten Nachbarhauses. Dort läuft derzeit die Kunstausstellung „Erinnern – Wachen – Erleben“ mit 25 Stelen. Es gelten die 3G-Regeln.

Der vierte und letzte Dialog folgt am Donnerstag, 9. Dezember, um 19 Uhr. Dann geht es um den Vergleich des jüdischen Chanukka-Festes mit Weihnachten.