17.11.2016, Duo Jerusalem überzeugt in Vöhler Synagoge

Mit Harfe und Saxofon durch sämtliche Stile im Geist des Klezmer gereist

Duo Jerusalem überzeugt in Vöhler Synagoge

André Tsirlin und Hila Ofek bei ihrem Auftritt in der ehemaligen Vöhler Synagoge.

Vöhl. Die faszinierende Vielfalt des Klezmer entschieden bereichert hat das Duo Jerusalem bei seinem Auftritt in Vöhl mit einer durchweg überzeugenden musikalischen Reise.

Ab Januar gehen André Tsirlin und Hila Ofek mit Giora Feidmann auf Tournee. Die Klezmer-Legende spielt ein reines Beatlesprogramm, die Duo-Fassung von George Harrisons „While my Guitar gently weeps“ mit seiner Enkelin an der Harfe steht auch auf der Setlist.

Das fein ausbalancierte Wechselspiel der Instrumente, das der Harfe ebenso viele melodische Entfaltungsmöglichkeiten bot wie dem Saxofon, vermittelte den Zuhörern in der sehr gut besuchten alten Synagoge schon einmal einen beeindruckenden Vorgeschmack und unterstrich die Argumentation, dass es keine Musik gibt, die sich nicht für Klezmer eignet. 

Denn das jüdische Wort Klezmer bedeutet Gefäß und, so André Tsirlin, so kann jede Musik ein Gefäß für traurige oder heitere Gefühle sein, also nicht nur der traditionelle Zweiteiler mit dem Bruchpunkt von tiefstem Leid zu überschäumender Lebensfreude und immer schnellerem Tempo, sondern auch Kompositionen aus Jazz, Klassik oder Pop, die formal anderen Regeln folgen.

Im Umgang mit den Klassikern des Genres gingen die beiden Musiker denn auch ziemlich differenziert zu Werke und schlugen dem üblichen Schematismus von absoluter Niedergeschlagenheit und rasender Ekstase immer wieder mit Zwischenspielen ein Schnippchen, bevor die ganz große Schlussbeschleunigung endlich ihren virtuosen Lauf nahm. Die Kombination unterschiedlicher Werke aus gegensätzlichen Stimmungslagen trug dem Geist des Klezmers auch Rechnung. (ahi)

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