15.03.2018, Landkulturboten

Schüler sollen ihre Heimat besser kennen lernen und sie nach außen repräsentieren

Pilotprojekt: Förderkreis Synagoge Vöhl sucht „Landkulturboten“ 

Einsatzort: Die „Landkulturboten“ sind zwei Wochen lang in der Synagoge Vöhl im Einsatz. Sie sollen Besucher führen und so auch Botschafter ihrer Heimat sein. 

Vöhl. Ein besonderes Projekt für Schüler zwischen 14 und 19 plant der Förderkreis der Synagoge Vöhl für die Sommerferien. Gesucht werden sechs „Landkulturboten“, die einen Ferienjob in der ehemaligen Synagoge annehmen, dort Besucher empfangen und die Geschichte des jüdischen Gotteshauses näher bringen.

Ursprünglich war das Projekt mit einer Ausschreibung der Grimmheimat Nordhessen für eine Förderung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium verbunden. Allerdings: Weil 900 Bewerbungen dort eingingen, ist eine Entscheidung über die finanzielle Unterstützung noch nicht gefallen. Doch der Förderkreis fand die Idee so gut, dass sie dennoch umgesetzt werden soll – zunächst auf eigenes finanzielles Risiko.

Denn die sechs Schüler, die einen Wohnsitz in der Gemeinde Vöhl haben müssen, werden für ihre Arbeit in der Synagoge bezahlt. Mindestens den Mindestlohn sollen sie bekommen, sagt Karl-Heinz Stadtler, Vorsitzender des Vereins. Zwei Wochen lang – Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr – werden die jungen Leute dann Besucher empfangen und sie über die Geschichte des Gebäudes und der früheren jüdischen Gemeinde informieren.

Außerdem sollen sie in der besucherfreien Zeit in sozialen Netzwerken für den Besuch der Synagoge werben. Schließlich bekommt jeder der sechs Realschüler oder Gymnasiasten noch eine eigene Aufgabe. Das könnten die Übersetzung der Internetseite ins Englische oder ein Archivierungsprojekt in der Bibliothek sein. Je nach Interesse wird eine Aufgabe ausgesucht, so Stadtler. Am Ende soll jeder sein persönliches Projekt vorstellen. Es gibt ein Zertifikat.
 

Mindestens 14 Jahre alt sollten die Schüler sein und den Nationalsozialismus im Unterricht bereits thematisiert haben. Auch Lernbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und der Wille, an Vorbereitungs- und einer Abschlussveranstaltung teilzunehmen, sollten sie mitbringen.

Die Jugendlichen sollen durch das Projekt einen stärkeren Bezug zu ihrer Heimat entwickeln, so Stadtler. Auch Botschafter ihrer Region nach außen sollen sie werden. Und: „Wenn es gut ankommt, könnten wir das Projekt fortsetzen.“ Abhängig ist das auch von der Finanzierung. Unternehmen und Institutionen, die das Vorhaben finanziell unterstützen und Patenschaften über Schüler übernehmen, werden noch gesucht.

Info und Kontakt: Bewerbungen für das Projekt „Landkulturboten“ bis zum 8. April per Mail an Karl-Heinz Stadtler. Er ist auch Ansprechpartner für potenzielle Unterstützer.

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