Heitere Ständchen und schaurige Romantik
Eingespieltes Team: Pianistin Masako Ono und Bariton Christian Backhaus beim Konzert. Foto: zecher-christ
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Nadja Zecher-Christ

Vöhl - Liebhaber der Klassik sind Samstagabend in der gut gefüllten Vöhler Synagoge voll auf ihre Kosten gekommen. Bariton Christian Backhaus aus Vöhl und Pianistin Masako Ono aus Leipzig bescherten einen faszinierenden Liederabend unter dem Motto „Von Abendrot bis Morgentod“.

Zu Gehör kamen Gedichtvertonungen von Franz Schubert, Robert Schumann und Carl Loewe. Zunächst konnte man Werken von Robert Schumann lauschen. Den Auftakt bildete das heitere Ständchen, Op. 36/2 - „Komm’ in die stille Nacht“ nach Robert Reinick. Lebensfreude pur vermittelten „Zwei venezianische Lieder - „Leis’ rudern hier, mein Gondolier“ (I) und „Wenn durch die Piazzetta die Abendluft weht“ (II) nach Thomas Moore. Mit dramatischem Gesang trug Backhaus die Ballade Belsazar, op. 57 - „Die Mitternacht zog näher schon“ vor, bei dem Heinrich Heine den Untergang des babylonischen Königs Belsazar beschreibt. Einen Ohrenschmaus bescherte Ono, als sie einfühlsam „Träumerei“ aus Schumanns „Kinderszenen“ spielte. Sehnsuchtsvoll kam „Lust der Sturmnacht op. 35/1 - „Wenn durch Berg und Tale draußen“ nach Justinus Kerner daher.

Zauberhaft waren Franz Schuberts romantische Kunstlieder, wie das schwärmerische „Du bist die Ruh“ aus „Schwanengesang“, D.957 nach Friedrich Rückert und Kriegers Ahnung - „In tiefer Ruh liegt um mich her“ nach Ludwig Rellstabs Liebeslyrik. Eine unheimliche, spannungsvolle Atmosphäre verbreitete die Ballade „Der Zwerg“ op. 22/1 - „Im trüben Licht verschwinden schon die Berge“ nach Matthäus von Collin, ebenso wie der Erlkönig op. 1 - „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?“ nach Johann Wolfgang von Goethe.

Den Abschluss bildete Schauerromantik von Carl Loewe, wie Der späte Gast, Op. 7/2 - „Was klopft ans Thor?“ nach Willibald Alexis, die nordische Volksballade Herr Oluf op. 2/2 - „Herr Oluf reitet spät und weit“ nach Johann Gottfried Herder und Der Totentanz op. 44 Nr. 3. - „Der Türmer, der schaut zu Mitten der Nacht“ nach Goethe. Mit stehendem Applaus und Bravorufen forderte das begeisterte Publikum eine Zugabe ein und bekam diese auch: „O du, mein holder Abendstern“ aus Richard Wagners „Tannhäuser“.  nz

 
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