Rassismus und Völkermord
Die Ausstellungen in der Vöhler Synagoge eröffneten am Sonntag Dr. Wolfgang Werner, Dr. Hartmut Wecker und Karl-Heinz Stadtler. Zu sehen sind Zeichnungen und Fotos. Foto: Selina Pohlmann
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VON SELINA POHLMANN

Vöhl - Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“ des Förderkreises Synagoge in Vöhl wurden am Sonntagvormittag zwei Ausstellungen zum Thema „Rassismus und Völkermord“ eröffnet. Dies ist das zweite Themengebiet, dem sich die Veranstaltungsreihe widmet.

In der ersten Staffel ging es um die Themen „Vernichtung und Auslese“, die dritte und letzte Staffel wird ab dem 1. November unter der Überschrift „Wir und die anderen“ stehen.

Der erste Vorsitzende des Fördervereins, Karl-Heinz Stadtler, eröffnete die Ausstellungen am Sonntag mit mahnenden Worten zu aktuellen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft. „Rassismus ist ein Thema, das uns in letzter Zeit wieder sehr bewegt hat“, erklärte Stadtler.

Insgesamt zwölf Bilder des Künstlers Enric Rabasseda erzählen auf subtile Weise von Gewalt, Unterdrückung und Ausgrenzung.

Dr. Hartmut Wecker eröffnete die Ausstellung mit Gedanken zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Es sei angesichts der aktuellen Entwicklungen, besonders seit der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 „nicht nur begrüßenswert, sondern notwendig“, dass sich der Förderverein mit dem Thema auseinandersetze. Weitere interessante Gedanken zu den einzelnen Zeichnungen gaben Bekannte Stimmen des Landkreises in Form von Kommentaren ab, die die Ausstellung nicht nur sehens-, sondern auch lesenswert machen.

Die zweite Ausstellung umfasst ebenfalls zwölf Werke, allerdings keine Zeichnungen, sondern analoge Schwarz-Weiß-Fotografien. Die Bilder des Fotografen Christoph Alexis Werner sind alle situativ entstanden, in den Jahren 2005 bis 2009, auf dem Gelände der Firma „Topf & Söhne“, kurz vor dem Abriss.

Das Unternehmen mit Sitz in Erfurt stellte die Verbrennungsöfen her, in denen in den Konzentrationslagern die Opfer des millionenfachen Völkermords verbrannt wurden. Dr. Wolfgang Werner eröffnete stellvertretend für seinen Sohn die Ausstellung in der Vöhler Synagoge und gab einen geschichtlichen Überblick zum Thema „Topf & Söhne“.

Die dritte Ausstellung, die sich Besucher momentan anschauen können, beschäftigt sich noch mit dem Thema aus der ersten Staffel „Vernichtung und Auslese“, genauer gesagt mit Eindrucken aus Gedenkstätte Hadamar, einer früheren Tötungsanstalt.

Bis zum 31. Oktober können die drei Ausstellungen in der Vöhler Synagoge noch besucht werden. Ergänzt wird das Programm durch Vorträge zum Thema Rassismus und Völkermord.

 
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