Liste der Veranstaltungen 2019

Veranstaltungs-Flyer 2019, 1. Januar 2019

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Flyer Vorderseite

Sonntag, 27. Januar 2019, 18.30 Uhr -ZWoCKHAUS-


159. Synagogenkonzert mit ZWoCKHAUS

„Kabarett aus Theresienstadt“
Drei schwarz gekleidete Personen auf der Bühne

Am Holocaust-Gedenktag zeigt das Ensemble Zwockhaus mit Maria Thomaschke, Andreas Jocksch und Winfried Radeke "Kabarett aus Theresienstadt". Chansons und Satiren, die schon auf der Bühne des Konzentrationslagers gesungen und gespielt wurden, oder die davon handeln, dass in diesem vermeintlichen Muster-Ghetto Kunst dargeboten werden konnte.

Sonntag, 27. Januar 2019, 16.00 Uhr, Gedenkveranstaltung

Denkmal im Garten unter Beleuchtung© Kurt-Willi Julius
Mahnmal des Landkreises Waldeck-Frankenberg für alle Deportierten der NS-Zeit
"Auf der Schwelle zwischen Leben und Tod" (2007) von E. R. Nele

Gedenkveranstaltung in der Synagoge mit dem Landkreis zum
„Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“

Die Gedenkrede hielt die Kreisbeigeordnete Hannelore Behle.

Hier können sie den Text der Rede nachlesen:
 

Samstag, 2. Februar 2019, 19 Uhr -SEDAA-


160. Synagogenkonzert mit SEDAA

„East-West“

Schriftzug vor blauen Hintergrund

Akustische Reise entlang der Seidenstraße. Das mongolisch-persische Ensemble lässt vibrierende Untertongesänge und den Kehlgesang Hömii sowie die wehmütigen Klänge der Pferdekopfgeige Morin Khuur mit pulsierenden Trommelrhythmen zu einem mystischen Klangteppich verschmelzen.


 

Sonntag, 10. Februar 2019, 15 Uhr, Querflötenquartett "Quadrofolio"

4 Musikerinnen mit Instrumenten auf einer Treppe

Foto: Quadrofolio



Unter der Leitung von Eva Maria Scholze spielt das Querflötenquartet "Quadrofolio" aus Frankenberg im "Offene-Bühne"-Format. Die "Offene Bühne" ist für Künstler aus der Region eine Gelegenheit, dort zu spielen, wo sonst hochrangige Gruppen aus Deutschland und darüber hinaus gastieren. Vor, während und nach dem Konzert werden Kaffee und selbstgebackener Kuchen angeboten.

Dienstag, 19. Februar 2019, Vortrag, "Geschichte der jüdischen Krankenpflege in Deutschland"


Wimpel mit RK-Kreuz, Reichsadler mit Hakenkreuz

Hier der Link zum Vortrag:
Jüdische Krankenpflege, 19.2.2019


Ruth Piro-Klein, ehemalige Leiterin der Ausbildung zur Krankenpflege in Korbach, hat sich auch intensiv mit der Geschichte der Krankenpflege in Deutschland beschäftigt und dabei ihr Augenmerk auch auf die Krankenpflege in den jüdischen Gemeinden und ihren Krankenhäusern gerichtet.

Samstag, 9. März 2019, 19 Uhr -Backhaus/Ono-


161. Synagogenkonzert mit
 Christian Backhaus und Masako Ono 
                                         
„Von Abendrot bis Morgentod“
Frau und Mann in einem Park

Der Vöhler Bariton Christian Backhaus singt Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann und Carl Loewe.
Am Klavier begleitet ihn Masako Ono (Leipzig).

Christian Backhaus singt Lieder von Franz Schubert. Robert Schumann und Carl Loewe

Am Samstag. 9. Marz 2019. 19.00 Uhr wird der Vöhler Bariton Christian Backhaus zum zweiten Mal in der Vöhler Synagoge auftreten, diesmal mit einem Liederabend unter dem Titel „Von Abendrot bis Morgentod' mit Gedichtvertonungen von Robert Schumann. Franz Schubert und Carl Loewe.
Begleitet wird er wieder von Masako Ono am Klavier. Beide Musiker haben seit ihrem Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig gemeinsam verschiedene Liederabende gestaltet.
Backhaus tritt als Opernsänger und mit mehreren Rundfunkchören europaweit auf.
Masako Ono arbeitet als Solorepetitorin an der Leipziger Musikhochschule und begleitet den Bariton am Klavier einfühlsam und ausdrucks stark. Sie wird solistisch die „Träumerei" aus Robert Schumanns, Kinderszenen“ spielen.
Komm in die stille Nacht“ heißt es im „Ständchen“ von Hohen Schumann, das den Liederabend mit Vertonungen von Gedichten u.a. von Heinrich Heine, Friedrich Rückert. Johann Gottfried Herder und Johann Wolfgang von Goethe eröffnet.
Das Motiv der Nacht wurde von den Dichtem der Romantik oft genutzt, um der Verschmelzung von Sinneseindrücken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen, Und so entführen die Musiker das Publikum immer tiefer in die Nacht hinein, in der die unterschiedlichsten Gefühle in den vertonten Gedichten ihre musikalische Umsetzung linden. Es werden Lieder aus op.35 von Robert Schumann nach Gedichten von Justinus Kerner zu hören sein. ebenso wie aus Franz Schuberts ,Schwanengesang, seinem letzten Liederzyklus. der erst nach seinem Tod 1828 veröffentlicht wurde. Besungen werden Träume und fantastische Wesen (,.Der Zwerg", Schubert/Collin} sowie sehnsuchtsvolle Gefühle wie in „Lust der Sturmnacht“ (Schuhmann/Kerner). Der Erlkönig (Schubert/Goethe) drei Balladen vertont von Carl Löwe beschließen den Abend.

Sonntag, 10. März 2019, 19 Uhr, Ein Reisebericht, "Annäherung an Auschwitz"

Colorierte zeitgenössische Karte von Auschwitz
Interessengebiet des KZ Auschwitz
 Interessengebiet KZ Auschwitz, als gemeinfrei gekennzeichnet

Im Rahmen einer Studienreise mit dem Bildungswerk Stanislaw Hantz im Mai 2018 hat Karl-Heinz Stadtler viele neue Eindrücke von Auschwitz bekommen, das gleichzeitig Arbeits-, Kriegsgefangenen-, Konzentrations- und Vernichtungslager war, wo aber auch landwirtschaftliche und industrielle Forschung zu Kriegszwecken und zur "Besiedlung neuen Lebensraums im Osten" stattfand.

Freitag, 17. Mai - Sonntag, 19. Mai 2019, 20 Jahre "Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.“


20 Jahre „Förderkreis Synagoge in Vöhl“ e.V.


Fachwerkhaus mit grünen Balken

Vom Freitag, 17. Mai, bis Sonntag. 19. Mai 2019, feiert der Förderkreis sein 20-jähriges Bestehen und lädt alle interessierten Menschen zum Mitfeiern ein. Am Freitag wird um 18.30 Uhr erstmals seit Mitte der 30´er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein jüdischer Gottesdienst in der ehemaligen Synagoge stattfinden. Wie kann das sein, wenn man für einen solchen Gottesdienst doch ein„Minjan", d.h. die Anwesenheit von 10 jüdischen Männern braucht, die es doch in Vöhl wahrscheinlich gar nicht gibt? Ganz einfach: Die Marburger jüdische Gemeinde, zu der der Förderkreis über Sahra Küpfer gute Beziehungen unterhält, wird den „Kabbalat Schabbat“ (= Empfang des Schabbat) mit anschließendem Kiddusch (Segen mit Wein und Schabbatbroten) in die Vöhler Synagoge verlegen; eine ausreichende Zahl Marburger Juden wird nach Vöhl kommen. Geleitet wird der Gottesdienst von Thorsten Schmermund und Amnon Orbach, dem inzwischen 89-jährigem Vorsitzenden der Marburger Gemeinde und Ehrenbürger der Universitätsstadt. Die erwähnte Sahra Küpfer, Vorstandsmitglied des Förderkreises und gleichzeitig Mitglied der Marburger jüdischen Gemeinde, wird durch musikalische Beiträge dem Gottesdienst eine besondere Note verleihen.
Christen, Moslems und Juden beten zu demselben Gott. Insofern können auch Angehörige anderer Religionen gern an dem Gottesdienst teilnehmen. Für viele ist dies die vielleicht einmalige Gelegenheit, einen jüdischen Gottesdienst mitzuerleben. Männer tragen während des Gottesdienstes bitte eine Kopfbedeckung.

Um 20.00 Uhr beginnt der Kommers. Vertreter der Gemeinde Vöhl und des Landkreises  Waldeck-Frankenberg, befreundeter Vereine und Verbände werden dem Verein zu seinem 20-jährigen Geburtstag gratulieren. Anwesend sein werden auch Nachfahren Vöhler Juden: David und Geoffrey Baird. Abkömmlinge der Frankenthals, die bis zu ihrer Deportation 1942 auf dem Schulberg wohnten, sowie Elizabeth Foote und Camille Calman, deren Vorfahren aus der Familie Rothschild Vöhl bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts in die USA verließen, werden sich vom 15. bis 21. Mai in Vöhl aufhalten.
Musikalisch umrahmt wird auch der Kommers von der Musiklehrerin Sahra Küpfer.

Der Samstag beginnt mit einem Besuch der Ausstellung "Deutsch-Jüdische Geschichte", und der 500-jährigen Mikwe beim Verein Rückblende in Volkmarsen.Diese Fahrt und den Rundgang durch Vöhl am Nachmittag organisieren wir für die genannten Nachfahren Vöhler Juden.
Andere lnteressierte können gern ebenfalls teilnehmen. werden allerdings um Anmeldung gebeten (05635 1491). Start ist um 9.00 Uhr an der Synagoge.
Am Nachmittag gegen 14.00 Uhr startet ein Dorf-Spaziergang auf den Spuren Vöhler Juden. Angesichts der früher von Juden bewohnten Häuser erfahren wir, wie Juden und Christen früher miteinander gelebt haben.

Um 19.00 Uhr beginnt das Jubiläumskonzert mit der Klezmergruppe „Aufwind“ aus Berlin, auf das an anderer Stelle hingewiesen wird.

Die Veranstaltungen am Sonntag beginnen um 14.00 Uhr. Zunächst werden Vereinsmitglieder einen Rückblick auf die Veranstaltungen und die Schwerpunkte der Arbeit der letzten 20 Jahre bieten. Anschließend wird zu Kaffee und Kuchen bei netten Gesprächen eingeladen. Zum Abschluss - gegen 16.00 Uhr - geben Renate und Roland Häusler ein Konzert unter dem Titel „Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder“. Schlager aus den 1920´er und frühen 1930´er Jahren. Bekannte Melodien jüdischer Komponisten, Texter oder Interpreten wie z.B. der Comedian Harmonists sind Ausdruck der Lebensfreude.

Übrigens: An allen Tagen ist Gelegenheit, die bemerkenswerte Ausstellung „Torah und Schofar". Begegnungen mit jüdischer Kultur' des Künstlers Heinrich Groß zu besuchen.

Wer feiert seinen Geburtstag schon gern allein? - Niemand! Also lädt der Förderkreis Synagoge in Vöhl alle Menschen in der Region sehr herzlich zum Mitfeiern ein.

Samstag, 18. Mai 2019, 19 Uhr -Aufwind-


162. Synagogenkonzert mit

Aufwind

„Jubiläumskonzert“

Vier Musiker umringen eine Musikerin

Zum seinem 20-jährigen Jubiläum hat der Förderkreis „Synagoge in Vöhl“
für Samstag, den 18. Mai, 19.00 Uhr, alte Freunde eingeladen.

Die Klezmerband „Aufwind“ aus Berlin war seit 2003 immer wieder zu Gast in
der alten Synagoge und sorgte für begeisternde Konzerterlebnisse.
Das Rezept dafür lautet folgendermaßen:
Man nehme eine frische Klezmerband im besten Alter - eine singende Powergeigerin,
einen saitenbearbeitenden Troubadour und
einen meisterhaften Klarinettenvirtuosen, gebe einen
bandonionquetschenden Akkordarbeiter und
einen basszupfenden Tieftonkönner dazu.
Als Zutaten folgen alsdann auserlesene Lieder, würziger Klezmer,
leidenschaftliche Spielfreude, eine Prise Balkan, ein Körnchen Traurigkeit und reichlich Humor.
Humor ist überhaupt ein ernst zu nehmender Aspekt im Programm von Aufwind.

lm Klezmer stecken - wie in kaum einer anderen Folklore - die
ebenso freudvollen wie extrem leidvollen Erfahrungen eines Volkes in hoch komprimierter Form.
Klezmer ist ein deftiger Seelencocktail aus überschäumendem Frohsinn und tiefer Melancholie.
lm Mischungsverhältnis von Aufwind überwiegt oft die beschwingte Variante ohne zu vergessen,
der verzweifelten Ausweglosigkeit von Pogromen und Deportationen eine musikalische Sprache zu geben.
Zu hören sein werden neben „Klassikern" des Klezmer aus über 30 Jahren Bandgeschichte
auch Lieder aus dem neuen Programm, in dem es um Pflanzen und Tiere im Lied geht.

 

Montag, 8. Juli 2019, Landkulturboten beginnen

6 Personen im Gruppenbild vor der Synagoge
Foto: Julia Renner, WLZ
Projekt Landkulturboten

Seit dem 8. Juli 2019 versehen zwei Landkulturboten ihren Dienst in der Vöhler Synagoge.
Sie haben sich gut darauf vorbereitet, Gäste zu führen.
Liebe Synagogen-Freunde, nutzt dieses Angebot.
Die alte Vöhler Synagoge (Mittelgasse 9) ist von Montag bis Freitag
von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr geöffnet.
Erlebt, wie euch junge Leute von 15 bis 16 Jahren jüdische Religion, Kultur und Geschichte näherbringen!


Samstag, 13. Juli 2019, 19 Uhr -Kata y Co, -


163. Synagogenkonzert mit

Kata y Co

„Summer Samba in der Synagoge“

Portrait einer Frau vor einem Südsee-Foto

Am Samstag, 13. Juli kommt das Ensemble Kata y Co. mit seinem  neuen Programm unter dem Titel „Summer Samba in der Synagoge“ in die Alten Synagoge in Vöhl.
Zur im September erscheinenden CD unter dem Titel „Bossa und no‘ was“ sagt Rüdiger Herzog von Herzog Records: „Diese Band klingt ebenso schön wie ungewöhnlich, bietet Anspruch und Unterhaltung zugleich auf hohem Niveau, und eine solch intensive Stimme habe ich lange nicht gehört“.

Hier sinken sich Alte und Neue Welt glückselig lächelnd in die Arme! Jobim & Chopin, Bossa und Bach, Forró und Fuge, Madrigal und Musette, 10.000 km Distanz? Nur eine Frage des Taktes. Die ungewöhnliche Besetzung mit Kontrabass, Cello, Klavier und die facettenreiche Stimme von Katharina Mai zaubern intensiv und innig das Beste der schönsten Lieder aus Europa und Südamerika hervor: Deren Seele! Für Leute, die unter eine schöne Oberfläche hören wollen.

Katharina Mai (Gesang) wurde in Kamensk-Uralski geboren und verfiel als Kind der Musik der brasilianischen Telenovelas, die im russischen TV im Original liefen. Aufenthalte in Buenos Aires brachten sie dem Tango nahe. Klassisches Gesangstudium in Russland und Hamburg, mehrere Meisterkurse, Mitglied im Opernstudio der Hamburger Staatsoper. Sie ist Dozentin am Hamburger Konservatorium.

Henry Altmann (Kontra- & 7-String Bass) schrieb dem Ensemble die Arrangements auf den Leib, kombinierte die Ernsthaftigkeit und Innigkeit des abendländischen Kunstlieds mit der Luftigkeit südamerikanischer Melodien. Der Nachfahre französischer Roma aus dem Allgäu spielt im Quartett Kontra- und einen seltenen 7-saitigen Bass, auf dem er Gitarren- und Bassfunktion zugleich ausfüllt. Er war in der Synagoge zuletzt mit Trio Macchiato und Paula Quast zu hören.

Andranik Sargsyan (Cello) wurde in Armenien geboren und spielte dort im Staatlichen Sinfonieorchester Eriwan. Nach seiner Umsiedlung nach Hamburg wurde er 2. Solocellist der Hamburger Philharmoniker und gründete die Hamburger Celloakademie. Daneben ist er mit Solo- und Kammermusikkonzerten weltweit zu hören.

Martin Alexander Terens (Klavier, Melodica) ist ein vielfach preisgekrönter Jazzpianist (u.a. 1. Platz bei der International Jazz House Competition, 2x Semifinalist beim Jazzfestival Montreux, Herb Alpert Young Jazz Composers’ Award). Er bereichert das Quartett mit flinken Fingern, feinem Anschlag und famosen Improvisationen.

Das Sommerkonzert beginnt um 19 Uhr. Karten gibt es unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder telefonisch bei Fr. Evers unter 05635-1022 zum Preis von 20 €.

Donnerstag, 29. August 2019, 19 Uhr - 21 Uhr, Landkulturboten - Abschluss


Abschlussveranstaltung

Projekt Landkulturboten

Bis zum 8. August haben 6 Landkulturboten in der alten Vöhler Synagoge einen Ferienjob absolviert.
Jeweils von Montag bis Freitag haben sie Führungen angeboten und
darüber hinaus ein individuelles Projekt erarbeitet.
In Anwesenheit von Bürgermeister Matthias Stappert und der GrimmHeimat Nordhessen, mit der zusammen der Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V. das Projekt durchgeführt hat,
erhalten die Ferienhobber nun ihre Zertifikate.
Auch von öffentlichem Interesse werden die Präsentationen sein, mit denen die Boten ihr Projekt vorstellen.
Die Themen:
Celina und Emily Henkler: Jüdische Familien in Basdorf
Leo Wilden: Euthanasie - Der Behindertenmord in der NS-Zeit
Laura Evers: Jüdische Kinder und Jugendliche im Driiten Reich
Kira Gräbe: Günter Sternberg - Von Vöhl nach Sobibor
Josephine Kowalczyk: Der jüdische Gottesdienst
Eintritt frei, Spenden werden nicht verweigert.


1. September bis 10. Dezember 2019, Reihe: Facetten des Rassismus

Logo der Veranstaltungsreihe

 

Reihe: Facetten des Rassismus
Flyer Vorderseite Flyer RückseiteBitte auf den Flyer tippen
Eine Veranstaltungsreihe des Förderkreises Synagoge in Vöhl e.V.,
vom 01. September bis 10. Dezember

mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, der Nationalparkgemeinde Vöhl, dem Netzwerk für Toleranz,
den Arolsen Archives (fr. International Tracing Service),
der Volkshochschule Waldeck-Frankenberg und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung
 

Sonntag, 1. September 2019, 10 Uhr, "Ihr Tod reißt nicht die geringste Lücke" Eröffnung

Logo der Veranstaltungsreihe

 

Synagogenraum mit Rollups

©Karl-Heinz Stadtler 2019


Dr. Wilhelm Völcker-Janssen:
Zur Entstehung der Ausstellung
Dr. Georg Lilienthal:
„Krankenmord im Nationalsozialismus.“
 
Einführung unter Mitwirkung der Theatergruppe des Lebenshilfe-Werks Waldeck-Frankenberg e.V. unter Leitung von Sonja Schmitt-Zenker

Dr. Wilhelm Völcker-Janssen ist Leiter des Wolfgang-Bonhage-Museums. Zusammen mit Dr. Wolfgang Werner, damaliger Geschäftsführer des Lebenshilfe-Werks Waldeck-Frankenberg, hat er diese Ausstellung – allerdings in viel umfangreicherer Form – im Jahre 2009/10 konzipiert und im Museum präsentiert.
Dr. Georg Lilienthal war langjähriger Leiter der Gedenkstätte Hadamar, wo Tausende von geistig behinderten Menschen durch Gas, Medikamente oder Verhungernlassen ermordet wurden.

Ein Rollup

©Karl-Heinz Stadtler 2019
 

Samstag, 7. September 2019, 19 Uhr -Moi et les Autres-


164. Synagogenkonzert mit

Moi et les Autres

„Depart“  

Kollage von vier Musikern und einer Musikerin im Band-Schriftzug

Im Swing um die Welt - im Heißluftballon und immer ein Chanson auf den Lippen.
Sängerin Juliette Brousset und ihre Band sind mit akustischen Chansons und poetischen Texten unterwegs.
Wenn Zuhörer zwischen den Zeilen vergessen, wo sie sich befinden. Wenn wie von Zauberhand Bilder vom Ufer der Seine vor ihrem geistigen Auge erscheinen, von der französischen Hauptstadt, an deren Wasserader plötzlich der Eiffelturm auftaucht. Dann hat Juliette Brousset alles richtig gemacht. Dann hat die französische Sängerin aus Mannheim den richtigen Ton getroffen, mit ihren schönen Zeilen das Leben, die Liebe und das Fernweh besungen. Und dann hat Eric Dann am Akkordeon dazu die Melodien beigesteuert, die Bilder von hochbegabten Straßenmusikern in romantischen Gassen lebendig werden lassen.
Sie haben gemeinsam mit dem begnadeten Gitarristen und Komponisten David Heintz gezaubert und gewitzelt, zu den Rhythmen von Schlagzeuger Simon Tobias Ostheim getanzt und das Leben gefeiert und die Basstöne von Andreas Büschelberger nachklingen lassen.
Eintritt: 18/17/14 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 05635-1022.
Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit.
Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).

Samstag, 7. September 2019, 17.00 Uhr, Eröffnung der Ausstellungen Facetten des Rassismus

Logo der Veranstaltungsreihe

 

2 Frauen übergeben ein Gemälde an einen Mann

 

Eröffnung der Ausstellungen

Bäume, Schienen, Zäune. Ein Versuch, das Gesehene auf dem Gelände der Gedenkstätte Buchenwald mit künstlerischen Mitteln zu verarbeiten“

vom Lebenshilfe-Werk Weimar-Apolda unter der Leitung von Martina Heller

Helles zweistöckiges Krankenhausgebäude

 

In diesem Gebäude befanden sich Gaskammer und Krematorium
Frank Winkelmann, Hadamar 030, CC BY 3.0

und

„Die Gedenkstätte in der früheren Tötungsanstalt Hadamar“

von Dr. Wolfgang Werner

Donnerstag, 19. September 2019, 19 Uhr, Vortrag, "Lebensborn-Kinder"

Logo der Veranstaltungsreihe

 

Krankenschwester mit 2 Kinderbetten unter SS-Fahne
Bundesarchiv, Bild 146-1973-010-11 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 146-1973-010-11, Schwester in einem Lebensbornheim, CC BY-SA 3.0 DE

Georg Lilienthal: Lebensborn-Kinder, die letzten Opfer der SS. Ungeliebt, verleugnet, nicht anerkannt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

Um den von Heinrich Himmler 1935 gegründeten »Lebensborn e. V.« rankt sich bis heute ein Netz von Legenden. Die Wahrheit ist: In den Heimen brachten ledige deutsche Mütter heimlich ihre Kinder zur Welt und erhielten die Gelegenheit, sie dort - im nationalsozialistischen Sinn - aufzuziehen.
Insgesamt wurden dort über 8000 Kinder geboren. Später wurde die Aktion auf »rassisch wertvolle« Frauen aus den besetzten Ländern ausgedehnt.
In der Regel wurden die Kinder an ideologisch im damaligen Sinne einwandfreie Nazi-Paare vermittelt.

Gespräch mit Adolf Kopp, einem Mann, der seine Eltern nicht kennt.
Dr. Georg Lilienthal unterhält sich mit Adolf Kopp, einem Mann, der in einem Heim in Metz (Lothringen) geboren und von dort an eine stramm nationalsozialistische Familie vermittelt wurde, die ihn jedoch nach kurzer Zeit wieder los werden wollte.

Donnerstag, 29. September 2019, 19 Uhr, Vortrag, "Die gewaltsame Eindeutschung polnischer Kinder"

Logo der Veranstaltungsreihe

 

SW-Foto Mutter mit drei Kindern
Bundesarchiv, Bild 146-1973-010-31 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 146-1973-010-31, Mutter mit Kindern, CC BY-SA 3.0 DE

„Auf der Suche nach der eigenen Identität: Die gewaltsame Eindeutschung polnisch-deutscher Kinder“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

„Weil sie ihrem ideologischen Schönheitsideal entsprachen – blond und blauäugig, raubte die SS-Organisation Lebensborn in den osteuropäischen Ländern einst unzählige Kinder. Viele davon wurden überzeugten Nationalsozialisten zur Adoption angeboten. …
…Was an gutem Blut überhaupt auf der Welt vorhanden ist, an germanischem Blut, das haben wir zusammen zu holen“, hatte SS-Führer Heinrich Himmler 1942 auf einer Tagung erklärt. Und so raubten seine Verbände in Polen, Slowenien, Tschechien, Norwegen und der Sowjetunion sogenannte „rassisch wertvolle“ Kinder mit dem Ziel, sie „einzudeutschen“, wie es hieß. Viele Opfer wissen bis heute nicht, woher sie kommen und wer ihre wahren Eltern sind, da man sie als Kinder mit einer neuen Identität ausstattete. Wie viele Kinder von der SS verschleppt wurden, lässt sich nur mutmaßen, weil die meisten Unterlagen gegen Kriegsende vernichtet wurden und fundierte wissenschaftliche Untersuchungen bislang fehlen.“
Katharina Öhl beschreibt in ihrem Vortrag solche Schicksale.

Freitag, 4. Oktober 2019, 19 Uhr, Vortrag: "Krankenpflege im Nationalsozialismus"


Wimpel mit RK-Kreuz, Reichsadler mit Hakenkreuz

„Mit Tränen in den Augen haben wir die Spritzen aufgezogen“
Die Geschichte der
Krankenpflege in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus

Ruth Piro-Klein, 2. Vorsitzende des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, schildert am Freitag, 4. Oktober, um 19 Uhr in der Synagoge in Vöhl in einem Bildvortrag den Mitgliedern und Gästen des Förderkreises „Synagoge in Vöhl“ die Rolle der Krankenpflege und ihrer Berufsorganisationen in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Die Pflegerin gilt seit dem 19. Jahrhundert als Helferin des Arztes, dessen Anordnungen sie widerspruchslos zu befolgen hatte. Dies führte dazu, dass auch die professionelle Krankenpflege an den Maßnahmen der Rassenhygiene beteiligt wurde. Sie arbeiteten an staatlich geregelten geburtsfördernden Programmen zur Erhaltung und Förderung hochwertiger Erbanlagen für Erbgesunde ebenso mit wie an der Ausschaltung minderwertiger „Ballastexistenzen“.
Die neuen Machthaber erkannten früh den Wert dieser Berufsgruppe für ihre Gesundheitspolitik. Vor allem in der ambulanten Pflege waren Pflegerinnen nützlich, da sie in den Familien tiefe Einblicke in die häuslichen Verhältnisse erhielten und so behinderte Kinder und von der Norm abweichendes Verhalten der Erwachsenen erkennen und melden konnten.
Pflegende assistierten bei Zwangssterilisationen und bei der Vernichtung „Lebensunwerter“ in den T4-Anstalten.
Den nicht immer „linientreuen“ Pflegeorganisationen - wie z.B. der katholischen Ordenspflege und der Diakonie - wurde eine neue Struktur entgegengestellt, die NS-Schwesternschaft.
Zum Dank für die Mithilfe bei Maßnahmen der Rassehygiene und der Tötung kranker Menschen wurde allen Pflegenden mit dem Krankenpflegegesetz von 1938 erlaubt, sich Krankenschwester zu nennen. Dieser Berufstitel war bis dahin nur Ordensfrauen und Diakonissen vorbehalten.
Gleichzeitig wurden die jüdischen Pflegevereine ausgegrenzt und auf die Versorgung jüdischer Patienten reduziert.
Am Ende des Nationalsozialismus stand die Krankenpflege in Deutschland wie viele andere Berufsgruppen vor der Aufgabe, dieses Kapitel ihrer beruflichen Geschichte aufzuarbeiten.Ruth Piro-Klein, Lehrerin und Leiterin des Bildungszentrums am Stadtkrankenhaus Korbach a.D., möchte mit ihrem Vortrag an diese dunkle Zeit der deutschen Krankenpflege erinnern, stellt aber auch mutige Krankenschwestern vor, die Widerstand leisteten.

Sonntag, 6. Oktober 2019, 10 Uhr, Ausstellung E. Rabasseda

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Eröffnung der Ausstellung

Dr. Harmut Wecker hält die Einführung

Zeichnungen von Enric Rabasseda: Faschismus, Krieg, Hintergründe

Enric Rabasseda wurde 1933 in Spanien geboren, verbrachte aber den größten Teil seines Lebens in Wuppertal, wo er 2016 starb.
Über seine Zeichnungen in der Ausstellung schrieb er: „Mein Anliegen ist nicht allein das Mitleid mit den Opfern, die tiefe Anerkennung des Mutes der Männer und Frauen des antifaschistischen Widerstandes in allen Ländern Europas, die vom deutschen Faschismus heimgesucht wurden.
Mein Anliegen liegt vor allem darin, die tieferen Ursachen des Faschismus, seine verantwortlichen Urheber sichtbar zu machen, die in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 nie ernsthaft zur Verantwortung gezogen wurden: Die Herren der Banken und der Großindustrie. Sie verantworteten und finanzierten den deutschen Faschismus und haben nach 1945 statt verdienter Strafen wieder die Kommandohöhen von Wirtschaft, Banken und Politik besetzt. Die Verdrängung dieser Tatsache ist das eigentliche Problem der nicht bewältigten Vergangenheit in der Bundesrepublik. Die Mörder sind noch unter uns.“
Dr. Hartmut Wecker hat mehr oder weniger bekannten Menschen je eine der 12 Zeichnungen Rabassedas zur Verfügung gestellt und um einen Kommentar oder eine Interpretation gebeten. Die Antworten sind zusammen mit den Bildern Teil der Ausstellung.

Montag, 7. Oktober 2019, 19 Uhr, Vortrag, "Menschheitsverbrechen und Berufsalltag"

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Zwei Krematoriumsöfen mit offenen Türen
Von Marco Almbauer - Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46922453
Menschheitsverbrechen und Berufsalltag. J. A. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz, Vortrag

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

Rebekka Schubert ist Gedenkstättenpädagogin im Erinnerungsort Topf & Söhne auf dem ehemaligen Fabrikgelände der gleichnamigen Firma in Erfurt.
In Vöhl wird sie eine Firma – eben J.A. Topf & Söhne – vorstellen, deren Name wie wenige andere Firmennamen mit dem Völkermord an Juden und Sinti und Roma verbunden ist. Topf & Söhne stellte die Verbrennungsöfen und die Entlüftungsanlagen in vielen Konzentrations- und Vernichtungslagern, z.B. auch in Auschwitz, her. Von den Firmenbesitzern wird gesagt, sie seien keine Nazis gewesen. Ein Widerspruch?
Topf & Söhne ist ein sehr typisches Beispiel für die Beteiligung deutscher Industrieunternehmen am Völkermord.

Donnerstag, 17. Oktober 2019. 19 Uhr, Vortrag, "Die Macht der Vorurteile"

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„Die Macht der Vorurteile. Die Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma im 20. Jahrhundert“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

Viele Bevölkerungsgruppen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, und am Ende der Verfolgung stand oft die Vernichtung. Im Zusammenhang mit Rassismus und Völkermord sind neben den Juden insbesondere auch die Sinti und Roma zu nennen, von denen mehrere Hunderttausend in den Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet wurden.
Dr. Engbring-Romang hat sich in zahlreichen Vorträgen, Seminaren und Büchern mit diesem Thema beschäftigt.

 

Sonntag, 20. Oktober 2019, 19 Uhr, Reisebericht, "Die vergessenen Mordlager im Holocaust"

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Lager und Gedenkstätte Majdanek
Blick auf die Gedenkstätte MajdanekRalf Lotys (Sicherlich), 2003-11 KZ Majdanek, CC BY 2.5

Belzec, Sobibor, Treblinka – die vergessenen Mordlager im Holocaust. Ein Reisebericht

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

1942 errichtete die SS im äußersten Osten des damaligen Generalgouvernements drei Lager, die nicht der Ausbeutung von Arbeitskraft, sondern ausschließlich der Vernichtung dienten: Belzec, Sobibor und Treblinka. Innerhalb von nur eineinhalb Jahren wurden hier 1,6 bis 1,8 Millionen Juden und ca. 50.000 Roma in Gaskammern ermordet. Ihr in die Lager mitgebrachtes Eigentum – im Wert von 178.745.960,59 Reichsmark – vereinnahmte das Deutsche Reich.
Karl-Heinz Stadtler nahm im vorigen Jahr an einer Bildungsreise des Bildungswerks Stanislaw Hantz (Kassel) teil, während der die an diese Lager erinnernden Gedenkstätten, aber auch die des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek sowie die früheren Ghettos Piaski und Izbica besucht wurden. Er wird von dieser Reise berichten.

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 19 Uhr, Vortrag: "Medizinische Experimente der Behring-Werke"

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Weißes Hochhaus der Siebziger Jahre
Von © Heinrich Stürzl / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, Link


„Medizinische Experimente zur Erprobung von Seren und Impfstoffen. Die Rolle der Behringwerke bei Menschenversuchen im Konzentrationslager Buchenwald“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

In allen Konzentrationslagern wurden die Gefangenen als Opfer medizinischer Experimente missbraucht. In Dachau ging es zum Beispiel um die Höhenflugforschung, in Auschwitz um die Schmerzempfindlichkeit von Zwillingen, in anderen Lagern um die Auswirkung von Meskaliin auf den menschlichen Willen, um die Überlebenschancen von Häftlingen in kaltem Wasser sowie in Druckkammern, um die Suche nach Impfstoffen, indem man Häftlinge mit Fleckfieber oder Malaria infizierte. Im KZ Buchenwald wurden Impfungen gegen Fleckfieber und Hepatitis getestet. Etwa ein Drittel der Lagerhäftlinge, die an diesen Versuchen teilnehmen mussten, starben daran. Genau darüber spricht Dr. Christoph Franke, denn es waren vor allem die Marburger Behringwerke, die in Buchenwald Präparate gegen Fleckfieber an den Häftlingen testete.

Freitag, 1. November 2019, 18.00 Uhr, Henkelhalle, Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht“

Logo

 


Brtterwand mit Silouhette einer Familie mit 2 Kindern

Pro-Asyl-Ausstellung

„Asyl ist Menschenrecht
 

Die Veranstaltungen vom 1. bis 3. November finden in der Henkelhalle in Vöhl, Schlossstraße 10 statt.
Freitag, 1. Nov. 2019 um 18 Uhr: Eröffnung der Pro-Asyl-Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“
Im Herbst 2015 kamen viele Flüchtlinge nach Deutschland. Nach einer freundlichen Begrüßung zu Beginn, unterstützt auch durch die Medien, änderte sich die Stimmung in großen Teilen der Bevölkerung, auch dies unterstützend begleitet durch viele Medien. 2016/17 lebten ungefähr 100 in der Nationalparkgemeinde Vöhl, heute sind es nur noch wenige.
Aber die Debatte in Deutschland hält an, sogar die Parteienlandschaft hat sich geändert. Die Türkei wird mit mehreren Milliarden Euro dafür bezahlt, Flüchtlinge zurückzuhalten. Ungezählte Menschen – insbesondere aus Eritrea und Somalia – starben und sterben eines qualvollen Todes auf ihrem Marsch durch die Sahara ans Mittelmeer; darüber erfahren wir sehr wenig. Viele Tausende ertranken und ertrinken im Mittelmeer, zum Teil auch deshalb, weil Europa nicht im erforderlichen Umfang hilft. Dies wird in der Ausstellung thematisiert.

In Vöhl steht die Ausstellung unter der Überschrift:
„Tretet unsere Rechte nicht mit Füßen!“
Einführung in die Ausstellung: Günter Maier


Freitag, 1. November 2019, 20 Uhr, Henkelhalle, Andrea Pancur

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Sängerin am Mikrofon
 
„Migrantig“

 Eine musikalische Annäherung an die eigene Migrationsgeschichte
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wir und die anderen“ zu den Themen Flucht und Asyl tritt in der Henkelhalle in Vöhl am Freitag, 1. November ab 20 Uhr Andrea Pancur mit ihrem Programm „Migrantig“ auf. Die temperamentvolle Sängerin aus München, die auch Benefizkonzerte für NGOs organisiert, die sich für Geflüchtete in und außerhalb Deutschlands einsetzen, verarbeitet in diesem Programm musikalisch ihre eigene Migrationsgeschichte. Thema ihrer Lieder sind die Erzählungen des Vaters über die Großmutter, die im bayrischen Bergwerksstädtchen Penzberg versteckt unter fünf Plumeaus den Feindsender BBC abhört; der slowenische Großvater, der als überzeugter Sozialdemokrat Mitglied der NSDAP ist, und die Verleugnung alles Slowenischen, um deutscher zu werden als die Deutschen. Es erzählt von der Erleichterung zu Kriegsende und bis in die Enkelgeneration vom Gefühl vom Fremdsein in der eigenen Heimat. Gemeinsam mit Hansjörg Gehring (Akkordeon) und Ian Chapman (Tuba) verspricht dieses Konzert musikalischen Hochgenuss mit aktuellen Inhalten. Andrea Pancur war bereits in der Synagoge zu Gast und versetzte das Publikum mit „Alpen-Klezmer“ in Begeisterung und Erstaunen. Sie versucht darin zu ergründen, wie jiddische Lieder mit anderen Musikgenres kombiniert werden können. Ihre musikalischen Crossovers führten sie so von New York bis Varna in Bulgarien, von der dänischen Grenze bis nach Jerusalem.
Das Konzert ist Teil der Veranstaltungen zum Thema „Facetten des Rassismus“ des Förderkreises Synagoge in Vöhl. Im November-Schwerpunkt „Flucht und Asyl“ ist es eingebettet in die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“, die am selben Tag um 18 Uhr in der Henkelhalle eröffnet wird.
Karten gibt es unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder telefonische unter 05635-1022 zum Preis von 15 Euro.

Samstag, 2. November 2019, 14.00 Uhr, Henkelhalle, "Markt der Möglichkeiten"

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Veranstaltungshalle der 30-er Jahre
GLSystem at German Wikipedia, Vöhl-Henkelhaus-14-08-10-DSCF3447, CC BY-SA 3.0 DE

Wir und die Anderen
„Markt der Möglichkeiten“

12 -19 Uhr: Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung
14-19 Uhr: „Markt der Möglichkeiten“
Das Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg und die Fachstelle Migration & Integration des Landkreises unter der Federführung von Ursula Müller und Latif Al-Homssi haben den „Markt der Möglichkeiten“ vorbereitet. Information und Unterhaltung stehen im Vordergrund. Es gibt Thementische, Mitmachangebote, eine moderierte Diskussion, ein kleines Theater-stück und viel Musik.
Und dazu: Kaffee und Kuchen

Synagoge Vöhl

Sonntag, 3. November 2019, 14.00 Uhr, Henkelhalle, Migranten berichten

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Veranstaltungshalle der 30-er Jahre
Von GLSystem in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, Link

„Migranten berichten“

12-18 Uhr: Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung
14-18 Uhr: „Migranten berichten“
„Migranten“ sind nicht nur die Flüchtlinge, die seit 2015 nach Deutschland kamen, sondern alle Menschen, die ihre Heimat verlassen und in einem anderen Land leben. Seit dem 2. Weltkrieg sind ungefähr 20 Millionen Menschen in das heutige Deutschland gekommen: ungefähr 14 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Krieg, mehrere Millionen Gastarbeiter vor allem in den 60er und 70er Jahren, viele tausend sogenannte Kontingentflüchtlinge aus Vietnam und anderen Ländern in den 70er und 80er Jahren, eine Million aus dem frühe-ren Jugoslawien in den 90er Jahren, ungefähr 5 Millionen (Spät)-Aussiedler mit Familienangehörigen zwischen 1950 und heute, ungefähr eine Million Flüchtlinge – überwiegend aus Vorder- und Mittelasien und Afrika – seit Herbst 2015.
Menschen aus verschiedenen Gruppen berichten über die Gründe für ihre Flucht, ihre Erlebnisse auf dem Weg in eine neue Heimat, über ihre Aufnahme bei uns und darüber, was aus ihnen geworden ist. Interessant sind sicher auch die Beiträge von Richard Mannheimer, des-sen Mutter Auschwitz überlebt hat und in die USA emigrierte, sowie von Jeanette Küpfer, die den Holocaust durch ihre Flucht nach Shanghai überlebte.
Und dazu: Kaffee, Kuchen und zwischendurch immer wieder Musik
 

Bei der Veranstaltung in der Henkelhalle am Sonntag, 3. Nov., ab 14 Uhr werden folgende Migranten berichten:

Gerhard Stumpe, Zierenberg, kam 1945 als Vertriebener aus Gablonz im tschechischen Nordböhmen, heute Jablonec nad Nisou, in einem Flüchtlingszug nach Herzhausen, von wo aus die Flüchtlinge auf die Dörfer verteilt wurden; Stumpe kam nach Basdorf; er wird auch über die Vertriebenen aus dem Egerland berichten, von denen sehr viele in Waldeck-Frankenberg wohnten bzw. noch wohnen.

Öslem Aras, Frankenberg, kam als Gastarbeiter aus dem Osten der Türkei nach Deutschland.

Richard Oppenheimer, USA, z.Zt. als Gast in Bad Wildungen; Mutter und Großmutter überlebten KZs und emigrierten in die USA.

Shams Haydari, Frankenberg, Afghane, floh 2015 aus dem Iran, kam über Türkei und Balkanroute nach Deutschland.

Bayaza Rostom, Külte, Kurdin, kam 2017 über Türkei, Griechenland, Balkanroute.

Khadar Mahammed Dahir, Frankenberg, Somali, floh 2016 aus Äthiopien über Sahara, Mittelmeer, Italien

Essa Almohammad Alessa, Frankenberg, Syrer, floh 2016 über Türkei, Griechenland und Balkanroute nach Deutschland.

Jeanette Küpfer, Achern, floh als einjähriges Kleinkind mit Eltern und Geschwistern nach Shanghai, lebte dort 14 Jahre und emigrierte dann zunächst nach Italien, später nach Deutschland.

Wir werden spannende, aber wahre Geschichten über die Situation in der früheren Heimat, über die Flucht und die Anfänge in Deutschland hören.

Samstag, 9. November 2019, 19.30 Uhr, Gedenken an die Progromnacht

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Mann mit sechs Kindern vor Kerzenmeer in der Synagoge
Foto: Walter Schauderna

 

Eine Andacht zur Pogromnacht ist am Samstag, 9. November,
ab 19.30 Uhr in der Martinskirche.
Die anschließende Gedenkfeier findet in der Synagoge statt.

Sonntag, 10. November 2019, 18 Uhr - Quadro Nuevo -


165. Synagogenkonzert mit

Quadro Nuevo 

„Flying Carpet“  

Vier Musiker mit ihren Instrumenten

Quer durch das alte Europa, über den wilden Balkan, kaukasische Gebirge und mediterran-glitzernde Inselwelten bis in den Orient. Hier und dort blitzt ein Tango auf, der Teppich trägt uns über die Grenzen von Kulturen und Ideologien.
Eintritt: 30/28/26 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).

Sonntag, 24. November 2019, 19 Uhr, Vortrag: "Antisemetismus - Struktur und aktuelle Ausformungen"

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"Antisemetismus - Struktur und aktuelle Ausformungen"

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

Die Referentin Jana Bonn wird in ihrem Vortrag die allgemeine Struktur und Funktionsweisen des Antisemitismus beleuchten, ihn vom Antijudaismus abgrenzen, zwischen primärem, sekundärem und islamischem Antisemitismus unterscheiden, sich mit „sogenannter Israelkritik“ und dem Antizionismus beschäftigen und zum Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft Stellung nehmen.
Antisemitismus ist in der deutschen Gesellschaft wieder zum Problem geworden. Menschen werden vermehrt angegriffen, wenn sie nach außen als Juden erkennbar sind. Der Antisemitismusbeauftragte der deutschen Regierung rät Juden, in der Öffentlichkeit keine Kippa zu tragen, auf Google findet man eine beeindruckende „Liste von Anschlägen auf Juden und jüdische Einrichtungen im deutschsprachigen Raum nach 1945“; auch in anderen Ländern auf dieser Erde werden Juden, weil sie Juden sind, angegriffen. All dies ist natürlich ein Grund, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.

Freitag, 29. November 2019, Baumspende „1000 Buchen“ in Weimar/Th.

Personenguppe um einen gerade gepflanzten Baum

Synagogenkonzert-Besucher spenden Baum für Buchenwald-Opfer

Am 7. September 2019 hat eine Künstlergruppe des Lebenshilfe-Werks Weimar-Apolda die Kunstausstellung „Bäume, Schienen, Zäune…“ in der Vöhler Synagoge eröffnet und ihr Projekt „1000 Buchen“ vorgestellt: In Erinnerung an die Opfer von Todesmärschen von und nach dem KZ Buchenwald und an die Opfer des NS-Euthanasieprogramms werden Bäume gepflanzt. Dieses Projekt wurde den Besuchern des am gleichen Tag stattfindenden Synagogenkonzerts präsentiert, die von díeser Idee so angetan waren, dass sie das Geld für einen weiteren Baum spendeten.

Dieser Baum – ein Zierapfel – wurde in der vergangenen Woche auf dem jüdischen Friedhof in Weimar gepflanzt. Eine 6-köpfige Delegation des Förderkreises Synagoge in Vöhl war dafür in der vergangenen Woche nach Thüringen gefahren. In einer kleinen Feierstunde erklärte Weimars Bürgermeister Ralf Kirsten, dass niemand wegschauen dürfe, wenn einzelnen Menschen oder Menschengruppen Unrecht zugefügt wird. Förderkreis-Vorsitzender Karl-Heinz Stadtler berichtete, dass 13 Menschen aus Waldeck-Frankenberg in Buchenwald ermordet worden seien oder direkt nach einem Buchenwald-Aufenthalt an den Folgen gestorben seien. Es sei Aufgabe aller Menschen, besonders aber aller Deutschen, darauf hinzuwirken, dass ein solches Menschheitsverbrechen sich nicht wiederholt.

Sonntag, 1. Dezember 2019, 15 Uhr, Vortrag, "Mischlingskinder im Nachkriegs-Asel"

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„Mischlingskinder im Nachkriegs-Asel –

Das Albert-Schweitzer-Kinderheim des Ehepaars Dilloo“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten junge deutsche Frauen oft sexuellen Kontakt zu farbigen amerikanischen Soldaten. Nachdem die Soldaten wieder weg und die Kinder geboren waren, schämten sich die Mütter ihrer „Fehltritte“, wofür sie ihre vorherige Beziehung nun hielten. Sowohl in ihnen wie auch in ihrer Umgebung war rassistisches Gedankengut noch virulent. Sie gaben ihre Kinder ab. In Asel gab es ein solches Heim noch lange Jahre nach dem Krieg. Die Referentin Eva-K. Hack, die ihre Kindheit und Jugend in Asel verbracht hat, berichtet bei Kaffee und Kuchen über jenes Heim, seine Bewohner und ihre Stellung in der dörflichen und weiteren Umgebung.
Es gibt Kaffee und selbstgebackene Kuchen.

Samstag, 7. Dezember 2019, 19 Uhr - Paul Hoorn u Freunde -


166. Synagogenkonzert mit

Paul Hoorn und Freunde

„Weihnachtskonzert“  

Drei Personen verteilt in einem Raum

Das Weihnachtsprogramm aus dem Dresdner Societätstheater alljährlich auch in der Vöhler Synagoge. Gewöhnlich ungewöhnlich bis unbequem.
Eintritt: 18/17/14 €, an der Abendkasse + 2 €.
Kartenbestellung: Frau Anna Evers unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 05635-1022. Vorab-Überweisung an: Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V.; Sparkasse Waldeck-Frankenberg; IBAN: DE48523500050007051501; Überweisungszweck: Konzert mit ... am ... Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit. Falls Sie nicht vorab überweisen, zahlen Sie den Abendkassenpreis (+2€).

Dienstag, 10. Dezember 2019, 19 Uhr, Abend zu Stéphane Hessel

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Portrait Superbass Stéphane Hessel, 2012 (cropped), CC BY-SA 3.0

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren


Ein multimedaler Abend zu Stéphane Hessel – Buchenwald-Überlebender und diplomatischer Kämpfer für Menschenrechte

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Facetten des Rassismus“

Isabel Panek und Christiane Weber, Wissenschaftlerinnen in den Arolsen Archives, dem früheren Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen, gestalten diesen Abend mit Lesungen, Erklärungen und filmischen Einspielungen.
Stéphane Hessel , 1917 in Berlin geboren, zog 1924 mit seiner Familie nach Paris; als Zwanzigjähriger wurde er französischer Staatsbürger. Er war in der Résistance aktiv, wurde im KZ Buchenwald interniert, kam durch (un-)glückliche Umstände wieder frei, wurde im Jahr 1946 Büroleiter eines UN-Vize-Generalsekretärs und nahm in dieser Funktion an Sitzungen der neu geschaffenen UN-Menschenrechtskommission teil. Noch im hohen Alter von über 90 Jahren schrieb er 2010 den Aufruf „Empört Euch!“, in dem er harsche Kritik an aktuellen politischen Entwicklungen übt und zum Widerstand aufruft.