Vöhl – Mit per­so­nel­ler Kon­stanz und ge­stei­ger­ter his­to­ri­scher Kom­pe­tenz star­tet das Pro­jekt der Land­kul­tur­bo­ten in der ehe­ma­li­gen Syn­ago­ge Vöhl ins fünf­te Jahr.

Mit Kim­ber­ley Si­mon und Ni­ko Sell gibt es zwei per­so­nel­le Kon­stan­ten. Die na­ti­ve Spea­ke­rin soll den eng­li­schen Teil des In­ter­net­auf­tritts wei­ter aus­bau­en. Der Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins, Karl-Heinz Stadt­ler, hat schon ei­ni­ge The­men aus­ge­macht, die un­be­dingt in­ter­na­tio­na­li­siert wer­den sol­len.

Ni­ko Sell ist der zwei­te „Wie­der­ho­lungs­tä­ter“, im Vor­jahr re­cher­chier­te er die Schick­sa­le der Ma­ri­en­ha­ge­ner Fa­mi­lie Kat­zen­stein. Sei­ne Schwes­ter Le­na ist zum ers­ten Mal mit da­bei, die Ge­schwis­ter, bei­de Schü­ler an der Eder­see­schu­le in Herz­hau­sen, ha­ben sich noch nicht end­gül­tig ent­schie­den, wo der the­ma­ti­sche Schwer­punkt in die­sem Som­mer lie­gen wird.

Lui­sa Wil­ke ist in die­sem Punkt schon ei­nen Schritt wei­ter, die Schü­le­rin der Al­ten Lan­des­schu­le in Kor­bach, die im kom­men­den Jahr ihr Abi bau­en will, möch­te gern die Trans­for­ma­ti­on ei­ner De­mo­kra­tie in die Dik­ta­tur des Drit­ten Reichs un­ter­su­chen. Auch Ca­ra Rich­ter be­legt den Leis­tungs­kurs Ge­schich­te an der Al­ten Lan­des­schu­le, wie auch Ma­li Klö­cker, die bei der Vor­stel­lung krank­heits­be­dingt nicht da­bei sein konn­te.

Ne­ben der Ar­beit an den je­wei­li­gen Pro­jek­ten ge­hö­ren zu den Auf­ga­ben der Land­kul­tur­bo­ten die Füh­rung durch das Ge­bäu­de der Syn­ago­ge, die Er­läu­te­rung sei­ner Ge­schich­te und die Aus­stel­lung zur „Ak­ti­on Rein­hardt“, bei de­ren Durch­füh­rung sei­ner­zeit auch die Vöh­ler Ju­den auf di­rek­tem Weg oder nach voll­stän­di­ger Aus­plün­de­rung über den an­geb­li­chen Al­ters­ru­he­sitz The­re­si­en­stadt in die Ver­nich­tungs­la­ger de­por­tiert wur­den.

Als Bei­spiel für die Pra­xis, mit der äl­te­re Ju­den über das Ver­spre­chen le­bens­läng­li­chen Wohn­rechts im Al­ters-ghet­to The­re­si­en­stadt über­lis­tet wur­den, er­wähn­te Karl-Heinz Stadt­ler Sel­ma Roth­schild, de­ren Poe­sie­al­bum zu den neu­en Fun­den ge­hört, die im Ge­fol­ge der Aus­stel­lung zu Ta­ge ka­men. 23 Ta­ge dau­er­te das le­bens­läng­li­che Wohn­recht in der Vor­zei­ge­ein­rich­tung, den an­de­ren al­ten Da­men aus Vöhl wa­ren so­gar nur 10 und 11 Ta­ge in der ge­le­gent­lich vom Ro­ten Kreuz be­such­ten Ver­an­stal­tung be­schert, ehe sie ih­re Rei­se wei­ter nach Os­ten und ins Gas an­tre­ten muss­ten, so der Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins, der für Sonn­tag, 11. Sep­tem­ber, um 15 Uhr den Vor­trag „Vöhls letz­te Ju­den“ mit der Vor­stel­lung der neu­en Fun­de an­kün­dig­te. Zwei Ta­ge vor­her prä­sen­tie­ren die Land­kul­tur­bo­ten die Er­geb­nis­se ih­rer For­schun­gen am 9. Sep­tem­ber um 19 Uhr.

Der Vöh­ler Bür­ger­meis­ter Kars­ten Kal­hö­fer, no­mi­nell der Chef der Land­kul­tur­bo­ten, die bei der Ge­mein­de Vöhl an­ge­stellt sind, wies auf die Be­deu­tung der Land­kul­tur­bo­ten für Tou­ris­ten und Ein­hei­mi­sche hin.

Er über­gab ei­nen För­der­be­scheid in Hö­he von 550 Eu­ro, die Fi­nan­zie­rung des Pro­jekts in der Vöh­ler Syn­ago­ge für das Jahr 2022 wird zu­dem durch Mit­tel der Tas­si­lo-Drös­cher-Stif­tung, des Netz­werks für To­le­ranz und Spen­den der Ro­ta­ri­er und des Li­ons Clubs Kor­bach-Bad Arol­sen ge­si­chert.